Mittwoch, 14. März 2012

DIY: Bremsbelagswechsel (Festsattel)

I. Einführung
Nach einem Kostenvoranschlag einer Vertragswerkstatt kam ich doch ins Grübeln, ob und in wieweit nicht der eigenhändige Wechsel der Bremsbeläge wirtschaftlich Sinn machen könnte. Stellt man den eigenen Stundenlohn den eingesparten Kosten gegenüber, muss sich wohl jeder selbst diese Frage beantworten. Exemplarisch wird im Folgenden der Bremsbelagswechsel an der Festsattelbremse des Mercedes E 500 MoPf beschrieben.

II. Benötigte Hilfsmittel
Keine Reparatur kann ohne richtiges Werkzeug erfolgen. Nutzt man ungeeignete Hilfsmittel, ist die Gefahr von Beschädigungen oder einer Fehlmontage nicht unerheblich!
Übersicht über benötigte Hilfsmittel

  • Wagenheber
  • Unterstellbock (um das Fahrzeug zu sichern; man kann auch das demontierte Rad unter das Auto legen, als Sicherheit)
  • Arbeitshandschuhe
  • Kreuzschlüssel (Radkreuz)
  • Drehmomentschlüssel
  • Hammer
  • Durchschlag
  • Messingbürste
  • Zwei massive Schraubenzieher oder Montagehebel
  • Pappe oder dünnes Holz
  • Keramikpaste
  • optional Bremsenreiniger
III. Benötigte Teile

Bei der Auswahl der Bremsbeläge gilt es aufzupassen, gibt es doch eine Vielzahl von Fallstricken.

1. Mechanisch passende Teile
Zunächst ist abzuklären, in wieweit die Bremsbeläge mechanisch in den Bremssattel passen. Leider verfügen die meisten Online-Shops nur einen Filter nach Schlüsselnummer, nicht aber nach Fahrgestellnummer. Hersteller wie Mercedes, aber auch andere, verbauen jedoch bei ein und demselben Modell verschiedene Bremsanlagen, je nach gewählter Ausstattung oder Bauzeitraum. Es empfiehlt sich also zu Vergleichszwecken entweder die original-Teilenummer der Bremsbeläge zu beschaffen (z.B. bei der Vertragswerkstatt oder in Internetforen) oder zumindest die Abmessungen der Beläge zu dokumentieren und dann geziehlt die Online-shops zu durchforsten.

2. Welche Beläge nimmt man?
Der Markt bietet eine Vielzahl von Belägen an. Von No-Name hin zur Marke. Staubreduzierende Keramikbeläge. Sportbeläge. Die Auswahl ist fast schon erschlagend. Man könnte geneigt sein, das zu bestellen, dessen sich der Hersteller auch bedient. Im Fall des E 500 mit der 350mm Bremsanlage ist dies Jurid (Honeywell). Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass die Fahrzeughersteller mit ihren Zulieferern enge Verträge haben, die die Belagsmischung exklusiv für den Hersteller sichern. Im Zubehör erworbene Beläge des gleichen Zulieferers haben demnach nicht selten eine abweichende Belagsmischung. Ich selbst habe mich für einen guten Markenbremsklotz entschieden.

3. Zulässigkeit
Bremsbeläge benötigen in Europa eine Zulassung (E-Prüfnummer). Auf diese gilt es schon aus Gründen der eigenen Sicherheit zu achten. Man stelle sich einen Sportbremsbelag vor, der jedoch bei kalter Bremse nicht verzögert - so ein Belag würde zum Glück kein E-Zeichen erhalten. Insofern ist dies auch ein gewisses Qualitätsindiz.

4. Fazit
Ich habe bei ws-autoteile unter anderem Jurid-Bremsklötze bestellt. Bitte nicht den passenden Warnkontakt vergessen!

IV. Der Wechsel.
1. Vorarbeit
Grundsätzlich sind die Arbeiten nacheinander an jeder Seite durchzuführen. Dabei sollte eine Seite immer unangetastet bleiben, um im Falle von Unsicherheiten wie etwas montiert war den Vergleich zu haben. Die folgende Beschreibung gilt nicht für Fahrzeuge mit SBC-Bremssystem! Hier bitte gesonderte Hinweise beachten!

  1. Fahrzeug parken und mit Handbremse sichern (bei Arbeiten an der Hinterachse Vorderräder mit Keilen sichern)
  2. Radschrauben mit Kreuzschlüssel lösen (17mm)
  3. Fahrzeug an den dafür vorgesehenen Wagenheberaufnahmen mit Wagenheber anheben, bis sich das Rad frei drehen kann, Fahrzeug mit Unterstellbock sichern
  4. Radschrauben komplett lösen, Rad demontieren (Rad ggf. zur Sicherung unter das Fahrzeug legen
  5. Lenkrad so einschlagen, dass der Sattel aus dem Radhaus heraus auf den Monteur zeigt
2. Aufbau des Festsattels
Um den Wechsel der Bremsbeläge fachgerecht zu vollziehen, muss der Aufbau einer Festsattelbremsanlage verstanden werden.
350mm Bremsanlage von Mercedes
Die (wesentlichen) Bestandteile:


  1. Sicherungssplint
  2. Federblech
  3. Bremsbeläge
  4. Bremskolben
Die 350mm Anlage verfügt über einen Vierkolben Festsattel. Wird die Bremse betätigt drücken jeweils zwei Kolben (4) auf den jeweiligen Belag (3) und pressen diese so auf die Bremsscheibe. Die Beläge werden dabei durch die Splinte (1) gegen Verrutschen geschützt. Die Feder (2) verhindert unangenehme Vibrationen (Quitschen).

3. "Action"
Wie beschrieben drücken die Kolben die Beläge gegen die Scheibe. Nun haben aber verschlissene Bremsklötze eine deutlich geringer Stärke (Dicke) als neue Bremsklötze. Daher müssen zunächst die Bremskolben zurückgedrückt werden. Die Werkstatt benutzt dazu eine Presse. Wir können uns jedoch mit einer Zange und einem Schraubenzieher helfen.
Demontage der verschlissenen Bremsklötze
  1. Im Motorraum Bremsflüssigkeitsbehälter suchen und öffnen
  2. Bremsbelagwarnkontakt aus dem Stecker ziehen (grüner Pfeil)
  3. Bremsbeläge mit einer Zange etwas von der Bremsscheibe entfernen (blauer Preil). Pappe am Bremssattel unterlegen um diesen vor Kratzern zu schützen; Achtung, gleichmäßig arbeiten!
  4. Mit Schraubenziehern zwischen Bremsscheibe und Beläge gehen und gleichmäßig die Beläge komplett  solange bearbeiten, bis die Bremskolben komplett im Sattel sind
  5. Mit Durchschlag und Hammer die Splinte von außen nach innen treiben (roter Pfeil); Achtung: Unbedingt einen Durchschlag nehmen, da sonst die Beschädigung des Sattels droht!
  6. Feder und Splinte entnehmen
  7. Beläge herausziehen
Bevor die neuen Beläge montiert werden können, sind gewisse Zwischenschritte nötig. Zunächst sollte man die alten und neuen Bremsbeläge optisch vergleichen. Sind sie vergleichbar ist an der Trägerplatte der neuen Beläge (Hinterseite) Keramikpaste aufzutragen. Ich verwende Pagid.
Keramikpaste von Pagid
Dies dient dazu Vibrationen zu verhindern (Quitschen). Die früher verwendete Kupferpaste empfiehlt sich bei modernen Bremssystemen aufgrund von Wechselwirkungen mit dem ESP nicht. Achtung: Die eigentliche Kontaktfläche Bremsscheibe/Beläge muss zwingend immer frei von Ölen und Fetten gehalten werden!

Im nächsten Schritt wird an den Belag der Schleißsensor geclipt. Die Bremsklötze sind jetzt fertig zum Einbau.
Bevor sie ihren Weg in die Bremssättel finden können, sollten diese von groben Schmutz befreit werden. Dazu mit der Messingbürste die angegebenen Stellen reinigen. Wenn nötig auch Bremsenreiniger verwenden.
Reinigung des Sattels mit Messingbürste
Nun können die Bremsbeläge in den Sattel geschoben werden. Achtung: Viele Beläge sind Laufrichtungsgebunden! Bitte entsprechende beigelegte Hinweise des Herstellers beachten! Pfeile auf der Trägerplatte beachten!
Die weitere Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zur Montage. Zunächst die Splinte von hinten durch den Sattel und den hinteren Belag schieben. Anschließend die Feder auflegen und die Splinte durch diese schieben. Abschließend die Splinte mit Hammer und dicker Schraube oder Durchschlag durch den äußeren Belag und den Bremssattel treiben, bis die Splinte völlig im Sattel aufgenommen wurden. Nun kann auch der Verschleißsensor ans Fahrzeug angeschlossen werden.


4. Nacharbeit
  1. Lenkung gerade stellen
  2. Rad montieren. Dabei Radschrauben überkreuz handfest mit dem Kreuzschlüssel (17mm) anziehen
  3. Unterstellbock entfernen
  4. Fahrzeug ablassen
  5. Radschrauben überkreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen (130Nm)
  6. Bremsflüssigkeit auf korrekten Stand überprüfen. Gegebenenfalls überflüssiges Hydrauliköl mit Spritze absaugen.
  7. nach 50km Fahrt Radschrauben mit Drehmomentschlüssel nachziehen
V. Einbremsen
Eine so aufgefrischte Bremse muss zunächst eingefahren werden. Dabei sollte man Vollbremsungen vermeiden. Da ich die Bremsscheiben nicht erneuert habe, gestaltet sich das Einbremsen deutlich komplexer als gedacht. So müssen sich die Beläge zunächst der Oberfläche der Bremsscheibe anpassen - dies dauert bis zu 500km.
Anschließend muss die Scheibe eingelaufen werden:
  1. Geometrischer Einlauf: Bei mittlerem Pedaldruck und Kühlvorgängen zwischen den Bremsvorgängen werden die Beläge im unteren Bereich thermisch belastet. Es empfehlen sich Bremsungen aus mittlerer Geschwindigkeit (z.B. von 100 auf 40 - niemals in den Stand) und Kühlphasen von etwa 500m zwischen den Vorgängen
  2. Thermischer Einlauf: Drei Bremsungen bei stärkerem Pedaldruck (z.B. aus 170km/h auf 80km/h) aber ohne in den ABS-Regelbereich zu kommen mit Kühlvorgängen zwischen den Bremsungen (500-800m).
VI. Fazit
Gegenüber dem Vertragshändler konnte ich etwa 120 € einsparen. Lässt man sich Zeit, benötigt man rund eine Stunde pro Achse. Sicherlich werden einige einen Stundenlohn von mehr als 120 € haben - allerdings kann man die Sache ja auch als Hobby betrachten ;). Alle Angaben ohne Gewähr, [JG]

Dienstag, 13. März 2012

Langzeittest Golf V 1.6 FSI (Teil II)


I. Einführung
Eine Übersicht über den Wagen finden Sie in Teil I.

Dieser erste Fahrbericht wurde nach etwa einer Woche Haltezeit verfasst. Ausführlichere Eindrücke folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

II. Antrieb
Die in Teil I angesprochene vergleichsweise schwachen Daten gelten insbesondere in Bezug auf seinen Hubraum von nur 1,6 Litern und seinen Drehmomentverlauf.
Trotz dieser denkbar schlechten Voraussetzungen schlägt sich die Antriebseinheit sehr gut. Dazu trägt vor allem das exakt schaltbare 6-Gang Getriebe bei, was schnelle und präzise Gangwechsel bei moderatem Kraftaufwand erlaubt. Die Abstufung des Getriebes ist überaus gelungen. Zwar wird die Höchstgeschwindigkeit im 5. Gang erreicht. Trotzdem ist der 6. Gang kein reiner Schongang. Vielmehr ist er so als Fahrgang übersetzt, dass damit nahezu mit ~ 187km/h (GPS) die Höchstgeschwindigkeit ebenfalls gefahren werden kann. Natürlich wäre eine konsequentere Auslegung als Schongang wünscheswert gewesen um Drehzahlniveau und damit die Geräuschentwicklung auf der Autobahn zu drücken. Andererseits erlaubt es seine Auslegung als Fahrgang ihn schon ab 55 km/h vollständig einzusetzen.

Der Motor ist bis 2 000 1/min akkustisch sehr zurückhaltend. Danach klingt er recht sportiv und erinnert etwas an alte Zeiten mit offenen Luftfiltern. Gleichwohl klingt er nie angestrengt, auch wenn seine Drehfreude ab ca. 5 500 1/min etwas nachlässt. Wirklich problematisch scheint hierfür eigentlich nur die Brummneigung des Motors bei 1 500 1/min und darunter. Bei diesen Drehzahlen kann man allenfalls einen Gang noch halten, nicht aber mehr beschleunigen.

Dieses Verhalten mag zunächst störend erscheinen, ist aber äußerst zweckdienlich, wenn man einmal in das Verbrauchskennfeld schaut. So hat der Motor seinen Bestpunkt bei über 80% Last und ~ 3.000 1/min. Zu gut Deutsch: Wer beschleunigt sollte beim FSI zum einen etwa 80% Gaspedalstellung halten und zum anderen mittlere Drehzahlen bevorzugen. Wirklich wichtig ist es jedoch den Motor zu entdrosseln, d.h. möglichst viel Gas zu geben (knapp unter Vollgas).

Die Leistungsentfaltung ist für Stadt- und Landstraße völlig OK. Selbst Überholmaneuver auf der Landstraße macht der Wagen noch einigermaßen souverain. Wer mit 70km/h hinter einem LKW sitzt sollte sich nicht scheuen den dritten Gang bis zum Begrenzer zu drücken (Tacho 140km/h) und so zügig jeden Überholvorgang meistern.

Weniger gut ist naturgemäß die Beschleunigung in noch höheren Geschwindigkeiten – dafür ist die Kiste einfach nicht gebaut. Das merkt man auch schon an der Geräuschentwicklung. Ab 100 km/h nehmen die Fahrgeräusche überproportional zu – das ist in einer Fahrzeugklasse darüber (zB Vectra C) des selben Baujahres absolut undenkbar und viel besser gelöst. Ein Blick in konstruktive Details des Golf VI zeigt auf, dass hier VW deutlich gelernt hat. So verwendet man einerseits eine neue Windschutzscheibe inkl. Windabweisern, die die Windgeräusche im Innenraum deutlich reduzieren. Andererseits wird zum Beispiel unter den vorderen Kotflügeln zusätzliches Dämmmaterial eingesetzt, was Abrollgeräusche besser als beim in dem Bereich schlecht gedämmten Golf V vom Innenraum filtert. Beide Verbesserungen lassen sich übrigens mit Golf VI-Teilen beim Golf V nachrüsten.

Verbrauch: Unfassbar. Bei einer Landstraßenpartie von Gotha nach Halle inkl etwas Stadtverkehr am Zielort lag der Verbrauch laut MFA+ bei 5,5 l/100km. Dabei wurde keineswegs gebummelt. Geschwindigkeitsbegrenzungen wurden jedoch geachtet (außer beim Überholen). Ab und an durfte die Drehzahlnadel auch einmal Richtung Begrenzer. Im Mittel jedoch nur zügiges Reisen (zu 90% nur in den Gängen 4,5 und 6). Überhaupt ist die Landstraßenfahrt die Paradedisziplin des Golf. Bei Tempo 120km/h laufen deutlich unter 7 l/100km durch die Düsen. Auch in der Stadt werden es selten mehr als 8 l/100km. Selbst im winterlichen Kurzstreckenbetrieb (max. 7km inkl. Kaltstart) wurden es nicht mehr als 9 l/100km. Dauervollgas auf der Autobahn quittiert der Golf mit ~12 l/100km. Die realistische Verbrauchsspanne beträgt damit etwa 5-12 l/100km. Ein Langzeitschnitt im Drittelmix würde ich bei etwa 7-7,5 l/100km maximal ansetzen.

III. Karosserie, Innenraum
Der Golf bietet mehr als ausreichend Platz für vier Erwachsene im Innenraum. Gerade in der zweiten Reihe sitzt man sehr gut, teilweise deutlich besser als bei Wettbewerbern in der nächsthöheren Klasse. So ist im Vergleich zum Vectra C GTS die Kopffreiheit erheblich besser. Auch die Beinfreiheit ist ausreichend.

Die Bedienung des Fahrzeug ist intuitiv mit Ausnahme der MFA+. Sämtliche Einstellungen müssen über den Wischerhebel vorgenommen werden – das nervt und ist unpraktisch. Gut hingegen ist die Zielführund des CD-Navi. Einziger Kritikpunkt ist dabei der schleppende Kartenzoom im „MAP“-Modus. Die zehn werkseitigen Lautsprecher machen eine gute Figur, auch wenn das Radio mit nicht so tollem Empfang den Hörgenuss verhageln kann. Der Wechsler nimmt meine selbstgebrannten CDs tadellos an.
Navigation MFD2, Climatronic und Reifdruckkontrollsystem
Weniger gelungen ist jedoch die Lichtsteuerung. Schalte ich das Abblendlicht (Xenon) auf „an“ und verlassen den Wagen, so schaltet das Licht nach einiger Zeit ab. Sehr gut gelöst bis dahin. Schließe ich jedoch den Wagen auf, so zünden die Brenner um dann, sobald ich eingestiegen bin wieder abzuschalten. Sobald ich den Wagen starte, werden die Brenner erneut gezündet – die Abstimmung der Lichtautomatik mit dem Coming Home ist hier misslungen.
Bi-Xenon-Scheinwerfer mit sehr schönem farblichen Kontrast zum Lack
Das gilt übrigens auch für den Regensensor, der erst bei Dauerwischen das Licht auslöst. All dies vermag auch zu erklären, weshalb die Brenner bereits nach 80 000km völlig am Ende sind. Diese werden schnellstmöglich gegen Osram Xenarc Silverstar getauscht (20% mehr Licht gegenüber original).

Der Innenraum ist im Übrigen gut verarbeitet und zeigt nur an wenigen Softlacken Schwächen (Clips am Lenkrad). Trotz der Farbe Beige sieht alles noch wohlich aus (mit Ausnahme der Fußmatten). Damit dies so bleibt, muss für den Tierbesitzer natürlich die Nachrüstung eines Trennnetzes im Kofferraum ganz oben auf der Liste stehen. Dies ist jedoch mangels werkseitiger Befestigungspunkte im Dachhimmel äußerst schwierig und teuer (VW-Lösung kostet 300 €!!!). Besonders hilfreich ist hierfür auch nicht, dass im Kofferraum keine ausreichend großen Ösen für eine fachgerechte Ladungssicherung angebracht sind. Das ist bei Mercedes deutlich besser gelöst.

Mängel im Softlack (Lenkradclips)

Mängel im Softlack (Öffner Rückwandtür)
Um die volle Funktionalität eines modernen Fahrzeugs zu erhalten, habe ich eine Kufatec Fiscon Basic Freisprecheinrichtung nachgerüstet. Diese ist völlig versteckt verbaut und ermöglicht das Koppeln von bis zu fünf Mobiltelefonen via Bluetooth an den Golf (sowie weitere nette Spielereien). Dies erspart viele Bußgelder…

IV. Fahrwerk
Das Fahrzeug steht auf 195/65 R18 Conti Eco Contact. Um es kurz zu machen: Die Fahrwerksabstimmung ist eine Katastrophe. Zwar klappert nichts und es ist auch nichts ausgeschlagen, trotzdem ist die Entkopplung des Fahrwerks vom Innenraum nur mäßig gelungen. Dumpfes Poltern beim Überfahren von Fugen gehören ebenso zum Pflichtprogramm wie eine für ein Komfortfahrwerk ungebotene Härte vor allem auf der Hitnerachse. Diese Härte verschwindet allerdings dann plötzlich im Grenzbereich, wo sich der Golf nach anfänglichem Übersteuern teigig ins Untersteuern bemüht – und hier auch zwischen beiden Fahrzuständen pendelt. Ein Fahrverhalten, das weder sonderlich vertrauenserweckend ist noch das ESP arbeitslos machen will. Auch liegt der Grenzbereich erschreckend niedrig, was ich den hilflos wimmernden Contis jedoch zuschreiben will.
15" Alufelgen mit Continental Bereifung
Die von mir beschriebene Härte wird wohl nötig sein, um die durch Zuladung großzügig erhöhbare Hinterachslast sicher zu verdauen. Allerdings verstehe ich nicht, warum man dann nicht konsequenterweise das Gesamtfahrwerk auch entsprechend straff abgestimmt hat, um so wenigstens diesen für mich überraschenden Wechsel zwischen hart und teigig zu verhindern. Der Versuch mit dem Fahrwerk den Spagat zwischen Komfort und Sicherheit zu gehen, ist hier nur mäßig gelungen. Natürlich ist dies Jammern auf höchstem Niveau - der Golf lässt sich dank des sehr gut regelnden ESP immer sicher beherrschen.

V. Fazit
Ein äußerst gelungener Wagen um im städtischen und ländlichen Bereich von A nach B zu kommen. Er ist dabei sparsam und hat alle nötigen Komfortfeatures an Bord. Für Autobahnfahrten sind jedoch wohl Motor als auch Reifen deutlich zu laut. Gleiches gilt für die Windgeräusche. Für mich ein ganz klarer SIEGERTYP! [JG]

Langzeittest Golf V 1.6 FSI (Teil I)


I. Einführung
Meinen subjektiven Eindrücken möchte ich meinen persönlichen Hintergrund voranstellen. So ist dieser Golf mit Abstand das kleinste und schwächste Fahrzeug, das ich jemals über längeren Zeitraum gefahren habe. Er wurde als kompakter Anfängerwagen angeschafft, mit dem Ziel preiswert und sicher das Fahren zu lernen. Dies sollte vorangestellt werden, damit man so manchen Schwerpunkt der Ausführungen versteht.

II. Das Fahrzeug
Bei dem Golf handelt es sich um einen 2005er Golf 5-Türer in der Comfortline-Ausstattung. Folgende relevante Sonderausstattung ist an Bord:

  • Bi-Xenon-Scheinwerfer
  • Navigationssystem "MFD2" mit Farbbildschirm und CD-Wechsler
  • Klimaautomatik "Climatronic"
  • Tempomat "Geschwindigkeitsregelanlage" (Bestandteil von Comfortline)
  • Regensensor (Bestandteil von Comfortline)
Die vollständige Ausstattungsliste:

LD1W Außen: Wheatbeige, VW-Code: D1
JU Innen: Loop Velours, Design "Opera" in purebeige
BLF Motorcode,
HBM Getriebecode, auch verwendet GVV; JHY
B0A Bauteilesatz ohne länderspezifische Bauvorschrift (Ausführung Deutschland)
LM2 Leichtmetallräder 6,5x15" ("Misano")
G0K 6-Gang-Schaltgetriebe
H7F Reifen 195/65 R15 91H
J1D Batterie 380A (72Ah)
D4K 4-Zylinder-Ottomotor 1,6L / 85 KW (16V) FSI, homogen Grundmotor ist: T72
1AT ABS+EDS+ESP
1G9 Platzsparendes Notrad,Radial-Bauweise (5-Loch)
2ZB Ledermultifunktionslenkrad
1NL Abdeckungen für Leichtmetallräder
5RQ Außenspiegel rechts, konvex
5SL Außenspiegel links, asphärisch
T72 4 Zylinder Ottomotor 1,6L Aggr. 03C.E (ALU)
0BD Stabilisator hinten
3U3 Gepäckraumabdeckung mit Gepäcknetz
QG1 Wartungsintervallverlängerung (Fahrzeug mit LongLifeService)
8AY Radio Navigationssystem
8GG Drehstromgenerator 110 A
8ZH Antenne für AM / FM Empfang, Diversity (Scheibenantenne)
1KD Scheibenbremse hinten (253x10mm)
1ZF Scheibenbremse vorne (Geomet D 280x20mm)
3YR Türablagekästen mit Einlegematten
G02 Dämpfung vorne
0GG Abgaskonzept, EU4
4UF Airbag für Fahrer und Beifahrer mit Beifahrer-Airbag-Deaktivierung
4X3 Seitenairbag vorn, mit Kopf-Airbag
4R5 Fensterheber vorn mit Komfortschaltung und Abschaltsicherung, elektrisch, hinten mechanisch
4K3 Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung Innenbetätigung und Safesicherung
N0U Sitzbezüge in Velour (Lehnen und Sitzbezüge Stoff, Comfortline)
5MA Dekor-Einlagen
8RW 10 Lautsprecher (passiv)
2JC Stoßfänger Komfort (Stossfänger und Schutzleisten)
E0A keine Aktionsausführung
0AD Stabilisator vorne
0BD Stabilisator hinten
2UA Normalausführung
1JA Dämpfung hinten, Basis 1 (Federungskomfort-Paket Standard, hinten)
L02 Federbereich 02 nur Einbausteuerung keine Bedarfsprognose
0YC Gewichtsbereich 3 nur Einbausteuerung keine Bedarfsprognose (ohne Festlegung der Gewichtsklasse für Hinterachse)
Dank der zahlreichen Airbags, dem serienmäßigen ESP, der Klimaautomatik und dem BiXenon-Scheinwerfer hat der Golf bestes Potential für eine hohe aktive und passive Fahrsicherheit. [JG]


Freitag, 9. März 2012

Preiswert reparieren - Ersatzteile kaufen

I. Einleitung
Ein Auto verschleißt nicht nur mit jedem gefahrenen Kilometer sondern auch mit jedem Tag. Entsprechend werden Instandhaltungsarbeiten früher oder später an jedem Auto notwendig. Gerade die üblichen Verschleißteile wie Bremsanlage, Stoßdämpfer und vieles mehr bestimme hier Anfangs die Kosten. Kosten, die man minimieren kann:

  1. Neben der Vertragswerkstatt, die Originalteile des Herstellers mit Stundenlöhnen von teilweise über 100 € verbaut, kann man natürlich
  2. eine freie Werkstatt aufsuchen. Diese kann nach Wahl des Kunden ebenfalls Originalteile nutzen (man spart also nur beim Stundenlohn oder
  3. auf Zubehörteile zurückgreifen. Dabei verdient natürlich die Werkstatt auch noch ein paar € - das kann unter "Leben und leben lassen" abgebucht werden oder
  4. man bringt die notwendigen Ersatzteile selbst mit. Wer besonders geschickt ist, kann einige Arbeiten auch
  5. selbst ausführen und spart so letztlich an Lohn und Material.
II. Was spart man?
Im Zuge einer Bremsenüberholung an der E-Klasse entschied ich mich mir einen Satz Bremsbeläge für Vorder- und Hinterachse sowie die dazugehörigen Verschleißsensoren auf Lager zu halten (sollte ich mit den neuen Sportbelägen nicht zufrieden sein). Dazu wollte ich Beläge in Erstausrüsterqualität. ATE. Ein Preisvergleich (hier nur für die Vorderachse, exemplarisch), zeigt folgende Kosten an. Teilenummer: 13.0460-4990.2


Anbieter Preis Versandkosten Endpreis
Mister-Auto.de 48,44 € 5,95 €Pauschale 54,39 €
lott.de 57,49 € 4,99 € Pauschale bis 99 € 62,48 €
neue.autoteile-info.de 56,05 € 13,00 € Nachnahme 69,05 €
KFZ-Teile24.de 63,99 € 5,95 € Pauschale bis 200 € 69,94 €
Autoteile-Meile 65,98 € 4,95 € Pauschale bis 150 € 70,93 €
autoteiledirekt.de 71,95 € 5,95 € Pauschale bis 120 € 77,90 €
pkwteile.de 73,98 € 5,95 € Pauschale bis 120 € 79,93 €
autoteile-guenstig.de 79,72 € 8,95 € Pauschale 88,67 €


Alle Anbieter akzeptierten Paypal. Damit ist eine schnelle Zahlung mit einem zusätzlichen Sicherheitspolster gewährleistet. Allerdings unterschieden sich die Preise teilweise exorbitant - mit Versand um bis zu 63%!

A pro pos Versand: Ein Check bei Ebay (Suche nach der Teilenummer) ergab den günstigsten Preis in Höhe von 57,40 €, also nur drei €uro mehr als beim günstigsten Anbieter in obenstehender Liste. Gleichwohl könnte man bei Mister-Auto die Versandkostenpauschale auf mehrere Artikel verteilen und so deutlicher sparen.

III. Erfahrungen mit Mister-Auto.de
1. Bestellung
Nun, am Montag um 1430 Uhr bestellte ich also:

  • Satz Bremsbeläge vorne (13.0460-4990.2)
  • Satz Bremsbeläge hinten (13.0460-7171.2)
  • Warnkontakt Vorderachse (1 987 473 019)
  • Warnkontakt Hinterachse (1 987 474 966)
Gezahlt wurde mittels Paypal. Innerhalb von zwei Minuten wurde mein Zahlungseingang bestätigt. Ich wurde darauf hingewiesen, dass meine Bestellung innerhalb von 24-48h Versandfertig sei.

2. Versand
Dienstag wurde ich 1420 Uhr über SMS und Email informiert, dass meine Bestellung an UPS übergeben worden sei (inkl. Tracking Nummer). Leider stellte UPS das Paket erst Freitag 1230 Uhr zu.

Auf diesen doch recht langen zeitlichen Ablauf wird man allerdings auf der Website hingewiesen. Dort heißt es:
 "Die Lieferfrist zwischen Ihrer Bestellung und der tatsächlichen Lieferung zu Ihrer gewählten Adresse setzt sich aus zwei Komponeneten zusammen :
  1. Die Vorbereitung Ihrer Bestellung (24 bis 48 Stunden) = Zahlung, Vorbereitung und Abholung Ihrer Bestellung durch unseren Transporter.
  2. Die Lieferfrist unseres Transportunternehmens (48 bis 72 Stunden). Nachdem die Ware unser Lager verlassen hat, erhält der Kunde eine E-Mail."
Ein Blick in das Impressum verrät auch, warum es zu vergleichsweise langen Lieferzeiten kommt. Zwar hat die Firma einen Sitz in Saarbrücken, der Mutterkonzern ist jedoch französisch, von wo der Versand erfolgt.

3. Lieferung
Das Paket kam in schlechtem Zustand bei mir an. Der Karton war nicht neu, rissig und mit zahlreichen Verformungen versehen:
Verpackung Mister-Auto.de / Spedition UPS
 Neugierig also direkt die Ware in Augenschein genommen. Die Lieferung war vollständig. Allerdings waren auch die Verpackungen der Waren nicht taufrisch - was der Ware ansich natürlich keinen Abbruch tuen muss:



4. Fazit zu Mister-Auto
Übersichtliche Website mit breitem Angebot zu unschlagbaren Preisen (für je einen Satz Bremsbeläge für Vorderachse und Hinterachse inkl. Verschleißkontakte an einem 387 PS Mercedes mussten nur deutlich unter 100 € angewiesen werden!). Allerdings muss man hierfür aufgrund der langen Lieferzeiten seine Reparaturen planen können. Auch würde ich persönlich wohl auf die Bestellung optisch sensibler Teile aufgrund der vergleichsweise laxen Verpackung verzichten.

IV. Fazit
Gegenüber einem Angebot von Mercedes kann man in Eigenleistung sicherlich mehrere 100 € einsparen. Natürlich bleibt es nicht bei den ~95 € für Teile in meinem Fall. Man braucht zudem entsprechendes Werkzeug (z.B. Drehmomentschlüssel) und Montage/Schmier-Mittel (Bremsenreiniger, Keramikpaste). Auch sollte man gewissenhaft arbeiten. Trotzdem ist das Einsparpotential derart gigantisch, dass man selbst schon Stundenlöhne jenseits der 300 € haben müsste, damit sich der Werkstattbesuch für einen Bremsbelagswechsel lohnt. [JG]

Montag, 5. März 2012

Mercedes V6/V8 mit Sportpaket - sportlicher Ansaugsound?



I. Worum geht es?
Mit den neuen Motorenfamilien M 272 / M 273 führte Mercedes 2005 in vielen Baureihen sogenannte Sportpakete oder AMG Sportpakete ein. Bestandteil dieser Pakete war, zumindest bei den V6-Motoren, ein abgeänderter Luftfilterkasten.

Kürzlich blätterte ich in einer alten MTZ. In der Ausgabe 12/2005 (Jahrgang 66) auf den Seiten 932 ff wurden die seinerzeit brandneuen V8 M 273 E47 und M273 E55 vorgestellt. Seite 934 machte mich jedoch sofort stutzig. Dort zeigte man eine Abbildung von Gleichteilen zwischen V6 und V8-Motor, unter anderem den Luftfilterkasten. Mehr noch: Man zeigte zwei verschiedene Versionen: Komfort und Sport!

Zwischenfazit: Die Luftfilterkästen bei V6 und V8 sind gleich, es gibt jedoch zwei Alternativen, Komfort und Sport.


II. Die Unterschiede!
Im Freundeskreis gibt es einen E 280 aus 2006 mit Sportpaket. Freundlicherweise durfte ich mir seinen Luftfilterkasten genauer anschauen und ihn auch ausprobieren.

1. Teilenummern
Bei der Recherche kam ich zu dem Ergebnis, dass es eine Vielzahl von verschiedenen Varianten gibt, die sich im Wesentlichen jedoch durch den Farbton unterscheiden. Grundsätzlich gibt es nur zwei mechanisch unterschiedliche Alternativen. Die Teilenummern (bei gleichem Farbton, passend für die BR 211):


Komfort: A 273 090 0901
Sport: A 273 090 1201


2. Das Bauliche
Die Luftfilterkästen haben exakt die gleichen Abmessungen. Somit sind sie beliebig untereinander austauschbar und absolut passgenau. Während der Komfort-Luftfilterkasten außer der Öffnung zum Luftmassenmesser hin sowie den Eingängen für Sekundärluftpumpe und Ansaugstutzen völlig geschlossen ist, bietet der Sport-Luftfilterkasten zusätzliche Öffnungen. Zum einen sind an der Unterseite zwei Löcher  angebracht, die durch eine Membran vor groben Verschmutzungen geschützt werden. Zum anderen befinden sich zusätzliche Öffnungen zum Fahrgastraum an der Hinterseite.

Von Unten:
Komfort-Ausführung (A 273 090 0901)

Sport-Ausführung (A 273 090 1201)

Von hinten:
Komfort-Ausführung (A 273 090 0901)

Sport-Ausführung (A 273 090 1201)

III. Das Rechtliche!
Viele von Ihnen werden denken - was soll der Mist. Merkt doch keiner, wenn man das umbaut. Ja, so sehe ich das grundsätzlich auch. Allerdings gehört meiner Meinung nach zu einer vollständigen Darstellung eben auch die rechtliche Seite. Dies gilt insbesondere in vorliegendem Fall, da hier schwerwiegende Rechtsfolgen zu erwarten sind (so es jemand mitbekommt).

Der Gesetzgeber hat in § 19 Abs. 2 StVZO drei Fälle beschrieben, wonach die Betriebserlaubnis eines Kraftfahrzeug sofort erlischt. Dazu gehört auch die Verschlechterung des Emissionsverhaltens. Durch den Umbau von "Komfort" auf "Sport" wird das Fahrzeug lauter. Mithin verschlechtert sich das (Geräusch)Emissionsverhalten. Die Betriebserlaubnis erlischt. Rechtsfolgen

  • 50 € / 3 Punkte bei einer polizeilichen Kontrolle (zzgl. Bearbeitungsgebühr)
  • bei strittiger Sachlage steht eine Sicherstellung zur Beweissicherung und Zwangsvorführung bei einem Sachverständigen nach Wahl der Behörde im Raum!
  • Die Weiterfahrt ist konsequenterweise zu untersagen und die Straßenverkehrsbehörde ist zu informieren (diese lässt den Wagen dann stilllegen - weiter Kosten!)
  • Im Schadensfall: Grundsätzlich muss ein Umbau ursächlich für den Unfall selbst oder die Schadenshöhe sein. Das ist hier nicht zu erwarten. Allerdings kann der Versicherungsnehmer eine Obligenheitsverletzung gegenüber seiner Versicherung begehen. Kreuzt er zum Beispiel beim Fragebogen an, das Auto habe keine Vorschäden und wird dann die erloschene Betriebserlaubnis nachgewiesen, ist er in Regress zu nehmen (5.000 €). Eine erloschene Betriebserlaubnis gilt als nicht beseitigte Schäden.

IV. Der Umbau
Für den schnellen Umbau benötigt man:
  1. Luftfilterkasten (ca. 265 € ohne Nachlass oder Gebrauchteile)
  2. Luftfilter
Nun sollte man den Luftfilterkasten mit frischen Filtern bestücken. Anschließend ist man bereit die Kästen schnell zu tauschen:
  • Motorhaube öffnen
  • vordere Motorabdeckung nach oben abnehmen (leichte Gewalt, ist über Plastikclips gesichert)
M 272 E30
  • Ansaugrohre rechts und links (rote Pfeile außen) vom Luftfilterkasten ziehen
  • Luftleitung zur Sekundärluftpumpe vom Luftfilterkasten ziehen (roter Pfeil mitte)
  • Halteklammer des Luftfilterkastens hinten lösen (blauer Pfeil) und Kasten herausnehmen
Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Hinweise:
  • Kasten zunächst hinten auf den Luftmessenmesser setzen
  • Kühlrippen müssen exakt in der Öffnung des Luftfilterkastens ausgerichtet sein, sonst sitzt er nicht richtig!
  • Bei falschem Sitz des Kastens läuft der Motor nur wenige Sekunden - nicht erschrecken sondern nur den Sitz des Luftfilterkastens überprüfen!


V. Das Fahrerlebnis
Mein M 273 (V8) verfügt über das optionale Sportpaket. Gerade mit heißer Auspuffanlage brabbelt und faucht der Wagen dann schon recht ordentlich. Leider kommt jedoch wenig bis nichts vom Motorsound im Innenraum an - man hört nur den Auspuff. Das ändert sich mit diesem Kasten auch nicht (wirklich). Allerdings ändert sich die Geräuschkulisse von außen drastisch. Bei Volllast wird der Wagen erheblich lauter. Beeindruckend sind jedoch niedriger Drehzahlen und hohe Last (z.B. in Fahrprogramm "C"). Hier brabbelt der V8 heißer röchelnd - man hört jedes Luftteilchen, was angesaugt wird. Leider hat das Ganze auch ein paar Nachteile:
1. Der Verbrauch
dieser stieg bei mir deutlich an, was aber nur an der Fahrweise lag. Vorher rollte ich vorausschauend durch die Gegend und nutzte das Gas nur um die Beschleunigung zu spüren. Jetzt nutze ich das Gas auch, um den Sound zu hören. Fenster runter und in der Stadt schön zwischen 1.000 und 2.000/min beschleunigen - herrlich (gerade im "M" Modus). Problem: Das Ding wird dabei so schnell, dass man nur dem Vordermann auf der Stoßstange hängt - Gas/Bremse/Gas = Verbrauch!
2. Gewöhnung
Man gewöhnt sich unglaublich schnell an das Mehr an Sound. Nach nur 30min dachte ich, es gäbe fast keinen Unterschied zwischen den Kästen. Erst beim Zurückwechseln merkte ich, wie leise der Motor eigentlich sein kann.
3. Leistungsverlust
Durch die zusätzlichen Öffnungen saugt der Motor warme Luft aus dem Motorraum an. Dadurch wird es vor allem im sommerlichen Stadtverkehr im Stand zu Leistungsverlust kommen. Während der Fahrt dürfte der Effekt sehr gering ausfallen.


VI. Fazit
Für mich ein lohnender Umbau, gerade auch für V6 ohne Sportpaket. Die sind akustisch einfach nur langweilig - wer mit dem Wagen nicht nur reisen, sondern auch Spaß haben will, sollte umbauen. Der direkte Vergleich E 350 mit / ohne Luftfilterkasten ist von außen frappierend. Beim V8 würde ich es mir überlegen. Bevor ich allerdings die Auspuffanlage anfassen würde, wäre mein erster Schritt der Kasten...[JG]

Dienstag, 28. Februar 2012

Pendlerpauschale - wirksames Mittel gegen den Spritpreiswahnsinn?

Die Medien sind voll davon. Immer mehr Verbände und Politiker fordern die Erhöhung der Pendlerpauschale. Doch wäre eine solche Anhebung von 0,10 € pro Kilometer auf 0,40 € pro Kilometer überhaupt ein taugliches Mittel um den immer schneller steigenden Preisen an der Tankstelle zu entfliehen?

I. Unterhaltskosten
Autofahren fängt mit Ahhh an und hört mit Ohhh auf. Viele sehen bei den Kosten ihres Fahrzeugs nur Sprit und vielleicht noch Versicherung und Steuern. Dinge wie Wartung, Reifen, Fahrzeugpflege, Parkgebühren, Wertverlust, Zinsverluste des eingesetzten Kapitals, Hauptuntersuchung und vieles mehr werden gekonnt ausgeblendet, sei es auch Unwissenheit oder Selbstbetrug. Letztlich kostet in Deutschland wohl kaum ein Auto unter 0,30 € pro Kilometer.

Nehmen wir folgendes Beispiel an: Einen Kompaktwagen mit einer Leasingrate von 300 € im Monat soll 15.000 km pro Jahr über eine Dauer von drei Jahren bewegt werden. Während dieser Zeit verbraucht der Wagen im Schnitt 8 l/100km Superbenzin zu 1,60 €/l. Es werden je ein Satz Sommer- und Winterreifen fällig, sowie ein Satz Stahlfelgen (Summe ca. 1.000 €). Jährlich wird der Wagen beim Hersteller zu je 250 € gewartet. Der Wagen wird alle zwei Wochen für 6 € gewaschen. Im Monat werden etwa 15 € für Parkgebühren aufgewendet. Nach drei Jahren erfolgt eine Hauptuntersuchung (80 €). Versicherung und Steuer schlagen mit 600 € pro Jahr zu Buche. Als letzte Position werden kleinere Wartungsarbeiten (Bremse / Öl usw.) in Höhe von 500 € für drei Jahre angenommen:


Position pro Monat 3 Jahre pro km
Leasing 300 € 10.800 € 0,24 €
Sprit 160 € 5.760 € 0,13 €
Reifen 28 € 1.000 € 0,02 €
Versicherung/Steuer 50 € 1.800 € 0,04 €
Pflege 13 € 468 € 0,01 €
Parken 15 € 540 € 0,01 €
Wartung 14 € 500 € 0,01 €
Hauptuntersuchung 2 € 80 € 0,00 €
582 € 20.948 € 0,47 €


Die Rechnung zeigt, wie schnell doch recht ansehnliche Summen erreicht werden. Wieviel gibt denn nun ein Arbeitnehmer aus, um auf Arbeit zu gelangen? Nachstehende Tabelle zeigt dies - die Wegstrecke bezieht sich auf den EINFACHEN Arbeitsweg (also eine Fahrt, ohne Rückfahrt):


Arbeitsweg 0,30 Cent/km 0,40 Cent/km 0,50 Cent/km 0,60 Cent/km
5 km 60,00 € 80,00 € 100,00 € 120,00 €
10 km 120,00 € 160,00 € 200,00 € 240,00 €
15 km 180,00 € 240,00 € 300,00 € 360,00 €
20 km 240,00 € 320,00 € 400,00 € 480,00 €
25 km 300,00 € 400,00 € 500,00 € 600,00 €
30 km 360,00 € 480,00 € 600,00 € 720,00 €
35 km 420,00 € 560,00 € 700,00 € 840,00 €
40 km 480,00 € 640,00 € 800,00 € 960,00 €


Etwa 50% der Deutschen sind Nahpendler. Sie haben weniger als 10km Arbeitsweg. Rund 20% der Pendler haben einen Arbeitsweg von mehr als 25km. 30% liegen somit zwischen 10 und 25km.

Nehmen wir einen Arbeitsweg von 15km an. Mit unserem Beispielfahrzeug verwendet man also 282 € im Monat nur um auf Arbeit zu gelangen.

II. Pendlerpauschale
Aktuell können Lohnsteuerzahler als Werbungskosten den einfachen Arbeitsweg geltend machen. Pro Kilometer sieht der Gesetzgeber hierfür 0,30 € vor. Angedacht sind aktuell diesen Betrag auf 0,40 € pro Kilometer zu erhöhen:


Arbeitsweg 0,30 Cent/km 0,40 Cent/km Veränderung
5 km 30,00 € 40,00 € +10,00 €
10 km 60,00 € 80,00 € +20,00 €
15 km 90,00 € 120,00 € +30,00 €
20 km 120,00 € 160,00 € +40,00 €
25 km 150,00 € 200,00 € +50,00 €
30 km 180,00 € 240,00 € +60,00 €
35 km 210,00 € 280,00 € +70,00 €
40 km 240,00 € 320,00 € +80,00 €


In unserem Beispiel hieße das, dass der Steuerpflichtige pro Monat bis zu 30 € weniger Steuern zahlen müsste. Bis zu? Ja!

Was ist die elementare Voraussetzung um etwas von der Steuer absetzen zu können? Man muss zunächst erstmal Steuer in zumindest dieser Höhe gezahlt haben. Werfen wir also einen Blick auf die Lohnsteuer, gestaffelt nach Stundenlohn (40h-Woche):


Stundenlohn Monatlohn Lohnsteuer
8,00 € 1.280,00 € 54,50 €
9,00 € 1.440,00 € 87,66 €
10,00 € 1.600,00 € 124,91 €
11,00 € 1.760,00 € 163,41 €
12,00 € 1.920,00 € 200,00 €
13,00 € 2.080,00 € 237,08 €
14,00 € 2.240,00 € 275,25 €
15,00 € 2.400,00 € 314,41 €


Bereits bei einem Stundenlohn von 9 €/h und einem Arbeitsweg von 15 km kann schon heute nicht die gesamte Entfernungspauschale geltend gemacht werden. Der Arbeitnehmer könne 90 € pro Monat geltend machen, zahlt aber nur 87,66 € Steuer. Können weitere Belastungen steuerlich geltend gemacht werden, sinkt die absetzbare Entfernungspauschale noch weiter. Bei einem Arbeitsweg von 30km wären es bereits annähernd 12 € Stundenlohn.

Eine Anhebung entlastet mithin leider gerade nicht die Geringverdiener. Also genau die Menschen, die durch hohe Energiekosten besonders betroffen sind. Ist also eine Erhöhung der Pendlerpauschale wirklich eine Lösung? Müsste man nicht an anderer Stelle ansetzen? [JG]

Montag, 27. Februar 2012

Der Sommer naht mit großen Schritten - Reifenwechsel

Zweimal jährlich bekommen die meisten Autos in Deutschland neue Schuhe verpasst. Im Herbst wird auf Winterreifen gewechselt, im Frühjahr auf Sommerreifen. So mancher versucht dabei ein paar €uro zu sparen und erledigt das in der heimischen Garage selbst. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden, solange eines beachtet wird:

Das richtige Anzugsmoment der Radschrauben / Radmuttern!

Die passenden Werte finden sich für die Originalfelgen jedes Autos im Handbuch. Bei Zubehörfelgen finden sich die Werte in den beigelegten Papieren.

Warum aber ist das richtige Drehmoment so wichtig? Ohne zu tief in die technische Mechanik/Werkstofftechnik einzusteigen kann man festhalten, dass Radbolzen auf Zug belastet werden. Durch das eindrehen der Radschraube in das Gewinde wird eine gewisse Vorspannkraft erreicht. Zieht man die Schraube zu fest an, wird die Vorspannung größer als vom Hersteller ausgelegt und es droht der Abriss! Lebensgefahr!

Das angegebene Drehmoment wird also zum einen durch die nötige Vorspannkraft bestimmt. Daneben soll es ein selbstständiges Lösen der Bolzen verhindern. Diesem Lösen wirkt die Reibung zwischen Bolzen und Gewinde entgegen - der Hersteller berechnet also das Drehmoment, was zum überwinden der Reibung nötig ist, damit der Bolzen entsprechend vorgespannt ist.

Einige "Schrauber" (ich nenne sie lieber "Pfuscher") geben Fette und Öle auf die Radschrauben, um ein besseres Lösen zu gewährleisten. Zieht man einen so behandelten Bolzen mit dem richtigen Drehmoment an, so wird eine weit höhere Vorspannung erreicht - Abriss droht! Warum ist das so? Nun, durch das Öl entsteht weniger Reibung zwischen Gewinde und Bolzen und man kann ihn so bei gleichem Drehmoment weiter hineindrehen - mehr Vorspannung. Gewinde sind also immer fettfrei zu halten!

Ein Hinweis noch für unsere lieben Druckluftschrauber: Bitte arbeitet mit einer Drehmomentbegrenzung. Sehr oft habe ich in Werkstätten gesehen, dass die Radschrauben mit dem Druckluftschrauber festgezogen wurden um anschließend dann mit dem Drehmomentschlüssel nochmal "nachzuziehen". Das hätte man sich allerdings zumeist sparen können, da die Druckluftschrauber die Schrauben bereits mit weit mehr Drehmoment als vorgeschrieben festgeknallt hatten...Lebensgefahr!

Fazit
Nehmen Sie sich die Zeit das korrekte Drehmoment herauszusuchen und dieses auch zu verwenden. Es folgt eine (lückenhafte) Übersicht vorgeschriebener Anzugsmomente bei Originalfelgen (ohne Gewähr). [JG]

ALFA ROMEO
145 / 146 / 155 / 156 / 164 / MITO 90Nm
147 / GT / 166 / SPIDER / GTV 100Nm
159 / BRERA / SPIDER (939) 110Nm
AUDI
80 / 90 / COUPÉ / CABRIO (89,89Q) / 100 / 200 / A6 / S6 (43/44/C4/Q1) 120Nm
A2 / A3 / S3 / A4 / S4 / A5 / S5 / A6 / S6 / A8 / S8 / V8 / RS6 / TT 120Nm
ACHTUNG: BEI EINIGEN AUSFÜHRUNGEN DER MODELLREIHEN A3 / A4 / A6 / A8 / TT WURDE DAS ANZUGSMOMENT LT. AUDI AUF 140 ERHÖHT. 140Nm
BMW
1ER-SERIE / 7ER-SERIE (7,7/1,7/G) / 8ER-SERIE / 3ER-SERIE (E30/E36) / M3 / M5 (M5/H,M539) / Z3 / Z4 / Z8 110Nm
3ER-SERIE (E46/E90) / 5ER-SERIE / M5 (M560) / 6ER-SERIE 120Nm
7ER-SERIE (701) 130Nm
X3 / X5 / 7ER-SERIE (765) 140Nm
MINI
MINI / R50 110Nm
MINI-N 140Nm
CHEVROLET
AVEO / EPICA / KALOS 120Nm
CAPTIVA 125Nm
Corvette C5 / C6 140Nm
CHRYSLER
CROSSFIRE / NEON / STRATUS 110Nm
VOYAGER (ES,GS,RG) / SEBRING (JR) / 300M / PT-CRUISER / NEW YORKER 120Nm
SEBRING (JS) 135Nm
300C 140Nm
CITROEN
AX / BERLINGO / BX / C 2 / C3 / C4 (L) / C5 / NEMO / SAXO / XSARA / XANTIA / XM / ZX 90Nm
C 1 100Nm
C 8 / EVASION / JUMPY 110Nm
C 4 (U****) 120Nm
C 6 130Nm
-CROSSER 145Nm
JUMPER 180Nm
DACIA
LOGAN / SANDERO 105Nm
DAEWOO
LANOS 100Nm
ESPERO / KALOS / LEGANZA / NEXIA 110Nm
EVANDA / NUBIRA / LACETTI / REZZO 120Nm
DAIHATSU
APPLAUSE / CHARADE / CUORE / COPEN / GRANMOVE / MATERIA / MOVE / SIRION / TERIOS / TREVIS / YRV 110Nm
DODGE
CALIBER / JEEP COMPASS / PATRIOT 125Nm
NITRO 130Nm
FIAT
500 / BRAVA / BRAVO / CINQUECENTO / COUPE / CROMA (154) / DOBLO / FIORINO / LINEA / MAREA / MULITPLA 90Nm
PALIO / PANDA / REGATA / RITMO / SEICENTO / STRADA / TEMPRA / TIPO / UNO 90Nm
BARCHETTA / IDEA / SEDICI / STILO 100Nm
CROMA (194) / PUNTO / SCUDO / ULYSSE 110Nm
DUCATO (230,244,250) 180Nm
FORD
COUGAR / FIESTA / FUSION / KA / ORION / PUMA / SIERRA / STREETKA 100Nm
C-MAX / ESCORT / FOCUS / MONDEO / PROBE / SCORPIO / WINDSTAR 110Nm
TRANSIT / TOURNEO (PH2,PJ2,PT2,PU2) 120Nm
MAVERICK / MONDEO (BA7) 130Nm
GALAXY / S-MAX 160Nm
HONDA
ACCORD / CIVIC / CR-V / FR-V / HR-V / INTEGRA / LEGEND / LOGO / JAZZ / PRELUDE / SHUTTLE / STREAM 110Nm
HYUNDAI
ACCENT (X-3) / I30 / PONY 100Nm
ATOS / ACCENT / COUPE / ELANTRA / GETZ / GRANDEUR / I10 / I20 / LANTRA / MATRIX / SANATFE / SANTAMO / S-COUPÉ / SONATA 110Nm
TRAJET / TUCSON / XG / IX55-VERACRUZ 110Nm
JAGUAR
X-TYPE (CF1) 120Nm
XF (CC9) 165Nm
S-TYPE (CCX) / XJ (N3) 130Nm
JEEP
CHEROKEE/COMMANDER (WJ) 110Nm
CHEROKEE/COMMANDER (WH) 130Nm
KIA
SEPHIA 100Nm
CARENS / CEE'D / CERATO / CLARUS / JOICE / MAGENTIS / OPIRUS / PICANTO / RIO / SHUMA / SOUL / SPORTAGE 110Nm
CARNIVAL 130Nm
LANCIA
DELTA / DEDRA / LYBRA / PRISMA / THEMA / Y 90Nm
MUSA / THESIS 100Nm
KAPPA / PHEDRA / ZETA 110Nm
LAND ROVER
FREELANDER (LN) 110Nm
FREELANDER (LF) 150Nm
LEXUS
GS / IS / LS / RX / SC 110Nm
MAZDA
121 / 323 / 626 / 929 / CX-7 /DEMIO / MAZDA 2 / MAZDA 3 / MAZDA 6 / MX-3 / MX-5 / MX-6 / RX-8 / XEDOS 6 / XEDOS 9 110Nm
MAZDA 5 / TRIBUTE 120Nm
MPV 130Nm
SMART
FORFOUR / CITYCOUPÉ / FORTWO 110Nm
MERCEDES BENZ
190ER / A-KLASSE (168) / C-KLASSE (H0,202,203,203K,203CL) / CLK / E-KLASSE (124,124C,124T,210,210K) / SLK / SL(129) 110Nm
A-KLASSE (169) / B-KLASSE / C-KLASSE (204,204K) / CLS /  130Nm
E-KLASSE (207,211,211K,212) / SL (230) / VANEO
VITO 140Nm
CL-KLASSE / GL-KLASSE / GLK-KLASSE / ML-KLASSE / R-KLASSE / S-KLASSE 150Nm
VITO / VIANO / V-KLASSE 160Nm
MITSUBISHI
CARISMA / CORDIA / COLT / ECLIPSE / GALANT / GRANDIS / LANCER / OUTLANDER / PAJERO / SPACE WAGON / SPACE RUNNER / SAPPORO / SIGMA / SPACE STAR / TREDIA 110Nm
PAJERO (V60) 130Nm
NISSAN
BLUEBIRD / CHERRY / PRAIRIE / PIXO / STANZA / SUNNY 90Nm
100 NX / 200SX,ZX / 350Z / ALMERA / MAXIMA / MICRA / PRIMERA / SERENA 100Nm
MURANO / NAVARA / NOTE / TIIDA / PATHFINDER (R51) / QASHQAI / X-TRAIL 110Nm
PRIMASTAR (F4/J4) 160Nm
OPEL
AGILA (AGILA MIT STEHBOLZEN 85NM)/ ASCONA / TIGRA 100Nm
ASTRA / CALIBRA / CORSA / COMBO / KADETT / MERIVA / OMEGA / SENATOR / VECTRA / ZAFIRA 110Nm
SIGNUM 120Nm
ANTARA 125Nm
INSIGNIA 150Nm
VIVARO 160Nm
PEUGEOT
106 / 205/ 206 / 306 / 307 / 309 / 405 / 406 / 407 / 605 / 607 / 1007 / BIPPER / PARTNER / RANCHO 90Nm
107 / 207 / 308 / 3008 100Nm
806 / 807 / EXPERT 110Nm
4007 120Nm
BOXER 180Nm
PORSCHE
BOXSTER/CAYMAN (987) 130Nm
CAYENNE 160Nm
PROTON
PERSONA 100Nm
RENAULT
R 5 / R9 / R11 90Nm
R19 / R21 / R25 / TWINGO 100Nm
AVANTIME / CLIO / ESPACE / KANGOO / LAGUNA (B56,K56,G) / MEGANE / MODUS / SAFRANE / VELSATIS 110Nm
SCENIC 120Nm
LAGUNA (T) 155Nm
TRAFIC (FL,JL) 160Nm
ROVER
200 / 214-420 / CONCERTO 100Nm
25/MG ZR / 400 / 45/MG ZS / 75/MG ZT / 620-623 / 820 / 825 / 827 110Nm
MG
900 / 9000 110Nm
9-3 / 9-5 120Nm
SEAT
AROSA / CORDOBA / INCA / IBIZA 110Nm
ALTEA / EXEO / TOLEDO / LEON 120Nm
ALHAMBRA 160Nm
SANGYON
KYRON (DJ) 150Nm
SUBARU
FORESTER / IMPREZA / LEGACY / JUSTY / J10 JUSTY 100Nm
B9 TRIBECA 120Nm
SKODA
FAVORIT / FELICIA / FORMAN / PICKUP 110Nm
FABIA / OCTAVIA / PRAKTIK / ROOMSTER / SUPERB 120Nm
SUZUKI
SWIFT (EA,MA) WAGON R+ (EM) 80Nm
ALTO / LIANA / BALENO / SPLASH 90Nm
SWIFT (EZ,MZ) / SX4 / IGNIS 100Nm
VITARA / WAGON R+ (H00,MM) 110Nm
TOYOTA
AVENSIS / AURIS / AYGO / CARINA / CAMRY / COROLLA / CELICA / IQ / MR2 / PASEO / PREVIA / PRIUS / PICNIC / STARLET / TERCEL / URBANCRUISER / YARIS / SUPRA / RAV4 110Nm
VOLVO
S40/V40 (V) 100Nm
850ER SERIE / 900ER SERIE / S70 / V70 / C70 / XC70 (G,L,N) / S90 / V90 110Nm
C30 / S40 / V50 / C70 (M,M-2D) 120Nm
S60 / S70 / V70 / C70 / XC70 (J,JV) 130Nm
S80 / S70 / V70 / C70 / XC70 (B,S) / XC60 / XC90 140Nm
VOLKSWAGEN
CADDY (9KV,9KVF,9U,14D) / POLO (86C,6N,6NF,6KV) 110Nm
CORRADO / GOLF I-II / LUPO / JETTA I-II / PASSAT (32B,35I) / SCIROCCO (53,53B) 110Nm
BEETLE / BORA / EOS / FOX / GOLF III / GOLF IV / GOLF V / GOLF PLUS / JETTA / PASSAT (3B,3BG,3C) / POLO (6R,9N) / TOURAN / VENTO 120Nm
CADDY (2K,2KN) / TIGUAN / PHAETON 130Nm
SHARAN / TOUAREG (LK:5X130) 160Nm
BUS T4 170Nm
BUS T5 / TOUAREG (LK:5X120) 180Nm